Startort**Willingen im Sauerland** Zielort** Bad Karlshafen** Streckenlänge** ca. 110 km**
Streckenprofil laut Fahrradliteratur**leicht und familienfreundlich**( was Ansichtssache ist )Deswegen ist dies hier auch eine „Fahrradtour Diemelradweg mit Hindernis-Beschreibungen“
Unser erster „Knackpunkt“: Einstieg in den Diemelradweg bei Usseln; zweiter deutlicher „Knackpunkt“ für uns: die Diemelbrücke ca 2 km vor Scherfede ( die für einen Fahrradanhänger oder eine Pedelec nicht zu schaffen ist, (unserer Ansicht nach); dritter „Knackpunkt der uns auffiel: viel Waldboden, Schotter, Schlamm ( wir hatten auch einen regnerischen Tag auf dieser Tour. Und es klebte soviel „Schmodder“ unter meinem vorderen Schutzblech, dass ich nicht mehr weiterradeln konnte und erst den Schlamm entfernen musste.
Wir starteten von Münster nach Willingen mit Umstieg in Schwerte (Wartezeit dort 1 Std). Vom Bahnsteig aus gab es keine Rampe und keinen Aufzug,um zu anderen Bahnsteigen oder zum Ausgang zu gelangen. Allerdings war seitliche der Treppen eine recht breite, metallene Spurrille, die auch für MTB-Räder ausreichte. Im Untergeschoss befand sich eine Bäckerei mit Sitzmöglichkeiten. Die Räder konnten wir beladen vor der Glasfront stehen lassen, da wir sie durchgehend im Blick behielten.Kleiner Nachteil dieser Bäckerei war, dass sie keine eigene Toilette hatte, sondern man in das benachbarte Spielkasino gehen musste, wo die Toilettenbenutzung dann allerdings kostenpflichtig war.
Um weiterfahren zu können, mussten wir über 5 Stufen und durch einen ziemlich schmalen Einstieg die Bahn nach Brilon-Wald erklimmen, und zwar mit den mehr oder weniger beladenen Fahrrädern.
in Brilon-Wald mussten wir unterirdisch den Bahnsteig wechseln, wobei es keine Fahrrille neben der Treppe gab—es hieß also „selber schleppen“
In Willingen verließen wir dann die Bahn, obwohl der Diemelradweg in Willigen-Usseln startete. Aber da das NRW-Ticket bis Willingen ging, obwohl es schon Hessen ist, war es die preisbewusstere Variante ist. Die ca. 3-4 km nach Willingen Usseln konnte man leicht radelnd zurück legen. Kleiner Nachteil war für uns, daß wir in Willingen noch kein Hinweisschild auf den Diemelradweg finden konnten.
Nach Willingen-Usseln sahen wir dann das erste Mal das Symbol des Diemelradweges, ein Schneckengehäuse.
Leider schafften wir es dann nicht, den oben gezeigten Einstieg in diesen Radweg zu finden.Statt Usseln rechts von uns liegen zu lassen, fuhren wir an der falschen Seite vorbei und krabbelten mühsam und steil die Landstrasse L 854 hinauf mit unseren Fahrrädern. Als uns das bewusst wurde, waren wir schon auf über 600 m Meter hinauf geklettert. Also bogen wir auf einen steil bergab führenden landwirtschaftlichen Weg ab, der uns über Welleringhausen und Bömighausen, entlang der Neerdar( die wir anfänglich für die Diesel hielten), im Örtchen Neerdar ankamen.
Dort erfuhren wir, auf Nachfrage bei einem sehr netten Ortsbewohner, daß wir über Schweinsbühl ( „ein wenig steil, aber man könne ja ein kleines Stück schieben“) zum Diemelradweg kommen könnte.
Dies nun gestaltete sich so, dass wir die Räder über 3,5 km , mit einem Höhenunterschied von 1158 m, bergauf schoben, in Serpentinen, und dann als „Belohnung“ mit über 50 km/h auf der anderen Seite den Berg hinab sausen konnten ( nicht zur Nachahmung empfohlen!! )
Aber der Ausblick vom höchsten Punkt dieser Odyssee war schon gut…
über Adorf gelangten wir dann endlich auf den Diemelradweg;
Der Abschnitt von dort bis Marsberg bestand aus Asphalt, Schotter und Waldwegen mit wiederum einigen Steigungen. Dieser Teil der Tour wäre mit einem Kinder-Fahrradanhänger nur sehr schwierig, bzw. gar nicht, zu bewältigen gewesen.
In Marsberg übernachteten wir in „Zeltlers Restaurant /Hotel“. An diesem Quartier gab es absolut NICHTS auszusetzen. Wir können es uneingeschränkt empfehlen. Es ist in jeder Hinsicht sein Geld wert. Das Foto zeigt als Beispiel unseren Frühstückstisch .
Der Einstieg von Marsberg aus in den Diemelradweg war nicht schwer zu finden. Allerdings ist die Beschilderung auch dort nicht gut und es wechseln sich wieder Schotter, Asphalt und Schlamm ab. Ca 2km vor Scherfede gab es einen „Knackpunkt“ auf der Strecke, den wir übersehen hatten. Seitlich vom Radweg ist eine Nebenweg, der mit Schildern auf den Übergang über die Diemel hinweist.
Hätten wir dies beachtet, hätten wir uns den 1. platten Reifen der Tour erspart, denn auf dem irrtümlich gefahrenen Weg lagen etliche Glasscherben, wie wir hinterher feststellten.
Der Diemel-Übergang ist eine Metalltreppe mit einer seitlichen Fahrschiene, die man leicht übersieht, da auch ein Radweg unter der Brücke entlang führt,den man mehr wahrnimmt.
Wir denken, dass dieser Übergang mit Pedelec oder Fahrrad-Anhänger kaum zu bewältigen ist!
Dann kam das Fachwerk-Städchen Warburg...immer für eine Rast geeignet.
In Eberschütz sahen wir dann ein “ Häkelfahrrad „
bei Trendelburg hatten wir dann den 2. platten Reifen dieser Tour.
Dann waren wir in Bad Karlshafen, wo wir ein Quartier hatten mit Blick auf die Weser.
Da es am nächsten Tag diesig war, aber nicht regnete, entschlossen wir uns, von Bad Karlshafen aus, auf dem Weserradweg,noch nach Hannoversch Münden zu radeln.
Vorher befreiten wir meine Vorderad aus dem „Schlammpanzer“ des Waldweges vom Vortag, der es fest eingebacken hatte.
Wir fuhren von nun an gegen den Wind, setzten mit einer Fähre nach Wahmbeck über…
die Weser, um mehr im Gelände zu radeln und nicht entlang der Bundesstrasse auf einen Radweg und näherten uns Hann.Münden
Das gelb-blau-grüne Schild symbolisiert den Weser-Radweg
Die Rückfahrt begann dann im Bahnhof von Hannoversch Münden